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Wichtiger 5-3 Heimsieg gegen Brett vorm Kopp 2

Runde 2 in der Landesklasse Ost

Am zweiten Spieltag der Landesklasse Ost traten wir im Heimspiel gegen BvK 2 an. Da Holger zusätzlich zu den üblichen Stammspielern zur Verfügung stand, hatte wir eine sehr starke Mannschaft an den Brettern und Matthias konnte sogar aussetzen. Da BvK wie im ersten Spiel nur einige Stammspieler an die Bretter brachte waren wir von der Papierform deutlicher Favorit.

Leider zeigte sich, daß Holger etwas eingerostet war. In einer Englischen Eröffnung hatte er mit Schwarz ein schnelles vorpreschen des h-Bauern bis h4 angestrebt und zeitgleich seinen Läufer auf h3 platziert. Der Gegner konnte aber seinen Fianchetto Läufer geschickt auf h3 abtauschen, die dann dort stehende schwarze Dame mit g4 einsperren und damit die Partie gewinnen. Im weiteren Spielverlauf folgte dann ein Remis von Rainer am 6. Brett. Zumindest optisch stand er angenehmer und hätte vermutlich auch weiterspielen können. Den Ausgleich besorgte dann Lars, der in einem Skandinavier positionelle Vorteile anhäufte, dann in einem erst besseren Turm-Springer-Endspiel landete und dieses in ein gewonnenes Turmendspiel transformierte. Insbesondere beeindruckend, da er (nach Ankündigung) deutlich verspätet am Brett erschienen war und im weiteren Verlauf sehr wenig Zeit verbrauchte. Weitere Remis folgten dann von Vedran, André und Wolfgang. Vedrans Partie war recht ereignislos und hatte die Remis-Breite vermutlich nie verlassen. Auch bei André war laut Rechner alles immer ausgeglichen, aber die Partie deutlich komplexer. Sein Gegner hatte in der Eröffnung einen Bauern für Entwicklung gegeben, den Schwarz zurückgegeben musste, um seine Figuren final entwickeln zu können. In der daraus resultierenden Stellung musste André immer aufpassen, dass der Gegner keinen Freibauern am Damenflügel bilden konnte, da er dann deutlich schlechter gestanden hätte. Dies war am Ende nur durch Zugwiederholung zu erreichen, um den Damentausch zu vermeiden. Wolfgang stand von Beginn an eigentlich immer besser, da kaum eine Spielfigur des Gegners die 6-te Reihe überschritt. Allerdings war die gegnerische Stellung daher auch sehr kompakt, so dass es er den finalen Hebel (oder besser Nussknacker) nicht fand. Nach dem einige Figuren getauscht waren verflachte die Stellung und es wurde Remis vereinbart. Somit stand es 3-3 und die beiden Spitzenbretter liefen noch. In einem unüblichen Franzosen hatte ich erst leichte Vorteile erzielt, musste aber in einer Isolanistellung immer Königsangriffmotive des Gegners beachten. Beim Versuch die letzten Figuren zu entwickeln und die Stellung zu öffnen unterliefen mir 2-3 Fehleinschätzungen ergo schwache Züge, so dass erst der leichte Vorteil und dann auch der Ausgleich weg war, wobei ich nie einen direkten Verlust sah. So ging es auch dem Gegner, der die in der Heimanalyse angezeigte Variante von Stockfisch nicht fand (die Dame für Angriff auf den Königsflügel auf a2 zu stellen ist auch untypisch). In der gewählten Abwicklung verlor ich zwar einen Bauern, bekam dann aber meinerseits aktives Spiel. Als die Stellung nach Rückeroberung des Bauern bereits wieder im Ausgleich war, unterlief meinem Gegner ein grober Fehler, der eine Figur und damit die Partie kostete. Somit lief nur noch die Partie von Frank. Er hatte ab Beginn leichte positionelle Vorteile, da der Gegner in der Eröffnung früh unter Aufgabe des Rochaderechts die Dame tauschte. Wie so oft in derartigen Stellungen, war der weitere Partieverlauf sehr schwerblütig. In einem Turm-Figuren-Endspiel gewann Frank dann zwar einen Bauern, dies war jedoch ein Doppelbauer und führte zu einer passiven Figurenstellung. Der Gegner wählte dann eine Abwicklung, bei der er den Bauern zurückgewann und in ein Turmendspiel überleitete. In diesem war abzusehen, dass beide Spieler Freibauern bekommen würden. Der Vorteil von Frank bestand darin, dass er verbundene Freibauern erhielt, während dies beim Gegner vereinzelte Bauern waren. Da der Gegner noch ein bis zwei Tempos liegen ließ, war einer von Franks Freibauern schneller und nur unter Aufgabe des Turms aufzuhalten. Der Rest war nicht sehr schwierig, da die Freibauern des Gegners nicht weit vorgerückt waren. Alles in allem ein verdienter aber auch schwer erkämpfter 5 zu 3 Sieg.

Dr. René Schaaf

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