Runde 6 in der Landesklasse Ost
In der sechsten Runde stand das Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn Schöneck 2 an, bei dem wir Lars (durch Rainer H.) zu ersetzen hatten. Da Schöneck schon einen seiner Stammspieler in die Oberliga abgeben hat und ansonsten auch noch ein paar Ausfälle zu verkraften hatte, traten wir von der Papierform als Favorit an. Weiterhin konnte Schöneck aufgrund einer kurzfristigen Absage nur sieben Mann an die Bretter bringen, so dass ich kampflos gewann und wir 1-0 führten. Da Matthias Weiss das mir direkt zu Spielbeginn mitteilte, entschloss ich mich noch einmal nach Hause zu fahren und traf erst gegen 17,30 wieder im Spiellokal ein, so dass ich die Entwicklung der Partien nur teilweise mitverfolgen konnte.
Bei meiner Rückkehr waren 2 weitere Partien schon beendet. Rainer H. an Brett 8 hatte remisiert (wohl keine Fortschritte in einem Figurenendspiel mehr möglich) und Wolfgang an Brett 7 verloren (konnte schwieriges Endspiel nicht halten) – Spielstand somit 1,5 zu 1,5. Die meisten anderen Partien waren zumindest auf den ersten Blick nicht vollkommen klar. Ausnahme war Matthias an 6, der eine Mehrfigur besahs und gerade dabei war mit einer Mattdrohung die zweite Figur einzusammeln, so dass der Gegner aufgab. Der vorherige Partieverlauf war wohl allerdings nicht so klar. Bei Rainer F. an Brett 4 folgte leider schnell der Ausgleich, da er den Gegnerischen Mattangriff nur durch hohen Materialverlust stoppen konnte – somit 2,5 zu 2,5. Danach sicherten Frank an 2 und Vedran an 6 mit vollen Punkten den Sieg. Frank hatte mit Schwarz in einem Alapin-Sizilianer leichte Vorteile angesammelt, die sein Gegner durch Abtauschen versuchte zu reduzieren. Als jeder noch Dame, Turm und ungleichfarbige Läufer hatte, wurde Franks Gegner allerdings die geschwächte Königsstellung auf der langen Diagonalen zum Verhängnis. Er musste die eigenen Figuren passiv stellen, um die Mattdrohungen zu parieren, was aber nach dem auch der Turm in die Stellung einbrach nicht mehr vollständig möglich war. Bei Vedran war der Verlauf deutlich anders. Nach dem Schwarz in der Eröffnung sehr abwartend spielte (e6, c6, d6) verlagerte sich das Geschehen später auf den Königsflügel. Als ich ans Brett trat opferte Schwarz gerade einen Bauern, um einen Springer von seinen Verteidigungsaufgaben abzulenken. Um etwas Druck aus der Stellung zu nehmen gab Vedran – wie fast immer in hoher Zeitnot – wenig später (ohne Zwang) einen Turm gegen Läufer und Bauern. Dies hatte aus meiner Sicht allerdings ein Loch, da Schwarz mit Abzug einen weiteren Turm gegen Läufer und Bauer hätte gewinnen können. Das daraus entstehende Endspiel mit 2 Figuren und 3 Bauern gegen 2 Türme hatte ich als für uns verloren eingeschätzt. Der Gegner spielte zwar den Abzug verzichtete allerdings auf den Gewinn der Qualität, so dass bei weniger als 20 Sekunden bei beiden Spielern eine vollkommen unklare Stellung auf dem Brett verblieb. Zum Glück für uns, sperrte sich der Gegner die Dame selber ein, so dass diese durch einen Springer gefangen wurde und nur unter Turmopfer gerettet werden konnte. Vedran tauschte dann zwingend die Dame ab und nach dem die Zeitkontrolle geschafft war, gab der Gegner das Endspiel mit Minusfigur auf und wir hatten den Mannschaftssieg sicher. Die jetzt unbedeutende Partie von André an Brett 3 endete nun schnell Remis, was inzwischen wohl etwas glücklich war. Er stand mit Weiß die ganze Partie etwas besser, aber mehr als ein minimaler Vorteil im Endspiel war nicht zu erzielen. Beim Versuch ein Doppel-Läufer-Endspiel zu gewinnen überzog er leicht. Der dann in Zeitnot gewählte Weg zum Remis war auch nicht der beste, so dass am Ende ein (sehr?) schlechtes Läuferendspiel entstand, was der Gegner allerdings nicht mehr ausspielen wollte. Insgesamt somit ein 5 zu 3 Auswärtssieg, der die Abstiegssorgen nun fast vollständig vertrieben haben sollte.